
2013 gewährte die Credit Suisse Mosambik einen Kredit von über einer Milliarde US-Dollar ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Zustimmungen des mosambikanischen Parlaments einzuholen. Als die geheim gehaltenen Kredite 2016 publik wurden, stürzte das Land in eine schwere Krise: Internationale Geber stoppten ihre Zahlungen, Mosambik wurde zahlungsunfähig, und die Bevölkerung trägt bis heute die Folgen.
Eine unabhängige Untersuchung zeigte später, dass das Geld vollständig an die Firma Privinvest floss und rund 200 Millionen US-Dollar Schmiergelder an CS-Banker*innen und Regierungsvertreter*innen in Mosambik gingen. Während Verfahren in den USA und Grossbritannien bereits liefen, blieb die Schweiz lange untätig.
Am 1. Dezember 2025 hat die Bundesanwaltschaft nun Anklage erhoben: Sie richtet sich gegen eine ehemalige Compliance-Mitarbeiterin der Credit Suisse wegen des Verdachts der Geldwäscherei. Konkret geht es um rund 7.86 Millionen US-Dollar, die vom mosambikanischen Wirtschafts- und Finanzministerium an eine Firma überwiesen wurden, die mutmasslich in die Vorgänge verwickelt war. Die Zahlungen wurden als Gegenleistung für Dienstleistungen deklariert. Gemäss Anklageschrift handelt es sich jedoch wahrscheinlich um Bestechungsgelder. Der Credit Suisse und ihrer Nachfolgerin UBS wirft die Bundesanwaltschaft zudem vor, die mutmassliche Straftat aufgrund organisatorischer Mängel nicht verhindert zu haben.
Seit 2017 verfolgt die KEESA den Skandal und unterstützte die Forderung mosambikanischer zivilgesellschaftlicher Organisationen nach Schuldenerlass – trotz geringem öffentlichen Interesse und mangelnder politischer und institutioneller Reaktion. Thomas Kesselring kommentiert den Fall regelmässig im Infosperber, wie im Artikel vom 2. Dezember 2025.
Die CS-Verantwortlichen kommen noch immer nicht an die Kasse